Der Blick zurück ist ein Blick nach vorn
Würmtaler Gedenkzug zur Erinnerung an die Dachauer Todesmärsche
Es war eine ergreifende Lesung, die zwei Schüler des Otto-von-Taube-Gymnasiums, hielten. Lina Pagel und Philipp Middendorf lasen aus dem Augenzeugenbericht des Degerndorfer (bei Münsing) Pfarrers vor, wie die KZ-Häftlinge bei Kriegsende aus Dachau ins Alpenvorland und ins Ungewisse getrieben wurden.
Seit 1998 wird in einem Gedenkzug in den Würmtalgemeinden den Opfern gedacht. In Gauting ist die letzte Station, bei der die Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger und Neurieds Bürgermeister Harald Zipfel gemeinsam mit Hans-Joachim Stumpf, dem Vereinsvorsitzenden „Gedenken im Würmtal“ der Gräueltaten gedachten.
„Bei der Erinnerung allein darf es nicht bleiben, aus diesem Erinnern muss Handeln werden, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“, so mahnte 1. Bürgermeister Harald Zipfel vor dem Mahnmal am Gautinger Friedhof. Gautings Altbürgermeister Dr. Ekkehard Knobloch, der wie Altbürgermeisterin Brigitte Servatius aus Gauting anwesend war, suchte 1985 per Annonce in israelischen Zeitungen nach Teilnehmern dieses Todeszugs und knüpfte so erste Verbindungen zu den Überlebenden Uri Chanoch und Abba Naor. Im Laufe der Jahre enstanden 24 Denkmäler des Künstlers Professor Hubertus von Pilgrim entlang der Route des Dachauer Todesmarsches. Die diesjährige Gedenkveranstaltung wurde aufgezeichnet und an die Hinterbliebenen in Israel gesendet.