Retrospektive – Vernissage Karlheinz Esser
Alte Freunde und Wegbegleiter, Gemeinderäte und Neurieder kamen, um die Ausstellung der Bilder von Karlheinz Esser zu sehen und natürlich vor allem ihn mal wieder zu treffen. Und so füllte sich das Foyer des Neurieder Rathauses mit gut 40 Gästen, die sich freuten, dass Karlheinz Esser seine alte Heimat besuchte. Passend für eine Vernissage spielte das Jazz-Trio mit Stefan Eger, Lothar Behr und Tom Wende und sorgte damit für eine fröhliche, gutgelaunte Stimmung.
KarlHeinz Esser, Jahrgang 1941, aufgewachsen am Niederrhein, arbeitete als Bergmann, später als Krankenpfleger und Beamter.
Der autodidaktische Künstler mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland wurde erst in den 70er Jahren von der Muse geküsst. 1978 erhielt er den KKH-Kunstpreis. 2 Bilder befinden sich im Fundus des „Buchheim-Museums“ in Bernried. Aber auch das Ferienhaus in Österreich des Fleischfabrikanten Rudolf Houdek durfte er bemalen. Seine Leidenschaft sind Reisen in ferne Welten. Er bereiste 68 Länder, unter anderem auch die Arktis. Eines seiner Werke „Ehrenskulptur für die Bürger“ ist daher auch die Erinnerung an die Nordkap-Kugel, jedoch ohne den vierten Ring.
Bereits 1994 schenkte der Neurieder Künstler Karlheinz Esser seiner Wahlheimat zur 800-Jahr-Feier zwei Skulpturen. Er wirkte und wohnte von 1985 bis 2017 in Neuried. In den letzten Jahren arbeitete er an drei weiteren Werken, die nun den „Skulpturenpark“ an der Starnberger Straße komplettieren, bevor er an die Ostsee zu seiner Tochter zog.
Lebhaft erzählt er von seinen Anfängen 1969 in Schwabing als Straßenmaler. Hier wurde auch der bekannte Bildreporter Erwin Söllner-Fleischmann auf ihn aufmerksam und sagte ihm eine bedeutende Zukunft als Künstler voraus. Söllner-Fleischmann wurde im Laufe der Zeit ein Mentor für Esser. Aber auch Josef Beuys lernte er in Düsseldorf kennen und verbrachte einen amüsanten Abend mit ihm. Beiden widmete er nun eine seiner neuen Skulpturen.
Er verließ Neuried mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie Esser sagt. Ein lachendes, da er näher bei seiner Tochter und dem Enkel sei, ein weinendes Auge, weil er hier in Neuried seine Kunst ausleben konnte. Er überließ der Gemeinde einen Teil seiner Werke zur Aufbewahrung, bevor diese nun endgültig in seine neue Heimat transportiert werden. Ein Querschnitt der Werke ist nun im Rathaus als Reproduktionen zu sehen.
Auch in seiner neuen Heimat in Schleswig-Holstein hat er sich gut eingelebt und führt dort sein Schaffen weiter fort. Demnächst wird eine weitere Skulptur für den Skulpturenpark von ihm nach Neuried kommen.
Sichtlich bewegt freute er sich, dass so viele alte Wegbegleiter kamen. Als besondere Überraschung schenkte er Ernst Federl, ehemaliger 2. Bürgermeister und Träger der Bürgermedaille, seinen persönlichen Oskar, eine kleine Skulptur.
So nahm er nochmal Abschied von Neuried und freut sich auf seine nächsten Reisen und Ideen für neue Kunstwerke.