Sprungziele

Hofensemble Gautinger Straße

Das zum Teil denkmalgeschützte Hof- und Häuserensemble umfasst einige der Gebäude der heutigen Gautinger Straße, die vereinzelt schon im 16. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurden.

Starten wir eine kurze Wanderung entlang der Gautinger Straße von der Forstenrieder Straße bis zur heutigen Parkstraße. Zunächst linke Hand (Ostseite), dann rechte Hand (Westseite) wieder zurück zum Ausgangspunkt. Einige historische Bilder aus dem Gemeindearchiv unterstützen die Tour.

Das Anwesen „beim Hittenhauser“ um ca.1970

Beginnen wir an der Gautinger Straße 1. Hier befand sich das Anwesen „beim Hittenhauser“, das erstmals 1612 erwähnt wurde. Im 30-jährigen Krieg und beim Großbrand 1811 wurde es zerstört und 1994 endgültig abgerissen und durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt.

Einige Meter weiter südlich (Gautinger Straße 3) befand sich das Anwesen „beim Jung“, das bis 1810 Teil des Anwesens „beim Hittenhauser“ war und beim Großbrand 1811 und 1943 durch Bomben zerstört wurde. 1949 entstand eine Bäckerei, die Vorläuferin des Cafés, das sich seit 1992 hier befindet.

Das Anwesen „beim Hofmann“ (ca. 1935)

Das Anwesen „beim Hofmann“ (Gautinger Straße 5) wird erstmals 1554 erwähnt. Es wurde im Jahr 2002 durch Wohn- und Geschäftsflächen (u.a. Gemeindebücherei) ersetzt.

Etwas jünger (erste Erwähnung 1577) ist das Anwesen „beim Gori“ in der Gautinger Straße 7. Zerstört im 30-jährigen Krieg und beim Großbrand 1811, dient es heute als Wohngebäude.

Das Anwesen „beim Rauch“ im Jahr 1956

Unmittelbar südlich der Dorfkirche (Gautinger Straße 11) befindet sich das seit 1991 unter Denkmalschutz stehende Anwesen „beim Hausch“. Erstmals 1588 erwähnt, wurde es im 30-jährigen Krieg zerstört und 1959 an die Gemeinde verkauft.

Das älteste Wohnhaus Neurieds befindet sich in der Gautinger Straße 13. „beim Rauch“, auch „beim Wagner“ oder „beim Schuster-Ambros“ genannt, wird das Gebäude erstmals 1651 als Zubau des Anwesens „beim Gori“ erwähnt, ab 1826 jedoch als selbständiges Anwesen geführt.

 

Das Anwesen „beim Schmied“ (ca. 1935)

Auch das Anwesen „beim Schmied“ (Gautinger Straße 15) steht unter Denkmalschutz. Es wird erstmals 1632 erwähnt und diente ab 1661 als Schmiede, Bauernhaus, aber auch als Kirchenfabrik und trug damit zum Unterhalt der Pfarrkirche bei.

Das Anwesen „beim Mesner“ (Gautinger Straße 17) wird erstmals 1465 erwähnt. Als Meßstiftung zur Kirche gehörend, waren die Bewirtschafter (später Eigentümer) des Anwesens traditionell die Mesner in Neuried. Das Anwesen dient heute als Wohngebäude.

Das Anwesen „beim Wirtsbauer“ (ca. 1950)

Das Anwesen „beim Wirtsbauer“ in der Gautinger Straße 26 wird erstmals 1580 erwähnt. Im 30-jährigen Krieg eingeäschert, steht das Anwesen heute unter Denkmalschutz und wird zu Wohn- und Bürozwecken genutzt.

Etwas weiter nördlich (Gautinger Straße 24) befand sich das Anwesen „beim Schäffler“, das 1588 erstmals erwähnt wird. 1873 beschloss die Gemeinde, das Anwesen aufzukaufen und das Gebäude zu einem Gemeindehaus mit Wohnungen für kinderreiche und bedürftige Familien umzubauen. Ab 1937 diente es der NSDAP als Partei- und Jugendraum. 1967 wurde das Gebäude abgerissen.

Das Anwesen „beim Michlbauer“ (Gautinger Straße 20) wird erstmals 1577 erwähnt. Nachdem es vom verheerenden Brand 1811 verschont wurde, stiftete der Eigentümer, Johann Disl, eine Votivtafel mit der ältesten Darstellung Neurieds. Die Tafel kann in der Dorfkirche besichtigt werden. 1954 wurde hier ein Molkereibetrieb (bis 1975, dem Ende der Viehhaltung in Neuried) mit Lebensmittelbetrieb eröffnet.

Heute befindet sich hier ein Wohn- und Geschäftshaus.

Die heutige Gaststätte „Lorber“ als „Villa Mengin“ um 1900

Die heutige Gaststätte „Lorber“ (Gautinger Straße 12) war Teil des Anwesens „beim Neuner“ (Gautinger Straße 10) und wurde um 1850 zunächst als Herrenhaus mit Ziergarten (später „Villa Mengin“) errichtet. Erst 1906 wurde eine Konzession für eine Gastwirtschaft beantragt. Das Anwesen „beim Neuner“ selbst wird erstmals 1599 erwähnt. Im 30-jährigen Krieg, bei der Brandkatastrophe 1811 und durch Brandstiftung 1912 mehrmals zerstört, dient der lange Zeit größte Hof Neurieds heute als Geschäftshaus.

Weiter nördlich, in der Gautinger Straße 4, wurde 1817 das Anwesen „beim Spengler“ erbaut. Ursprünglich ein Handwerkerhaus („Spenglerei“), steht das kleine erdgeschossige Wohnhaus mit hohem Mansarddach und Krüppelwalm heute unter Denkmalschutz.

Einige Schritte weiter nördlich, an der Ecke Gautinger/Planegger Straße, erreichen Sie den Marktplatz, der im Laufe der Jahre mehrfach umgestaltet wurde. Früher befand sich hier ein Dorfteich, später eine Grünanlage, heute eine Fußgängerunterführung.

Eine chronologische Darstellung der Geschichte Neurieds finden Sie auf der Gemeindeseite „Geschichte in Zahlen“.

Quellen: Gemeindearchiv, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Neurieder Häuserbuch (J. Reiter, 2011)

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